“…Immer wieder gibt es „Aida“ Aufführungen, wo nicht die Titelpartie im Mittelpunkt steht, sondern ihre Gegenspielerin Amneris.
Dazu trägt natürlich bei, dass diese Opernfigur eine innere Entwicklung durchläuft und dass ihr Verdi eine eindringliche Schlussszene komponiert hat. In Macerata ließ aber auch die Regie und vor allem die Persönlichkeit von Nadja Michael die Amneris zur zentralen Figur werden. Nur mit einem durchscheinenden Schleiertuch über einem ihre körperlichen Vorzüge zur Geltung bringenden Trikot bedeckt, war sie eine wirklich junge, liebende und erotische, in der Badeszene an Salome erinnernde Königstochter. Die gut sitzende Stimme mit den hellen, kräftigen Höhen und den metallisch gefärbten Tiefen, dazu ihre blendende Erscheinung machten sie zum Star des Abends und auf ihre weitere Karriere neugierig…”
W. Kutzschbach, Opernglas